Warum diese Online Umfrage?

Gedächtnistraining

Herkunft

Nachweislich waren bereits die Redner im antiken Griechenland mit der Mnemotechnik vertraut. Das Wort Mnemotechnik ergibt sich aus dem Griechischen mnemon (= aufmerksam) und wird in der griechischen Mythologie der Gestalt der Göttin Mnemosyne zugeordnet.

Als Erfinder der Gedächtniskunst gilt der Dichter Simonides von Keos. Die Römer bezeichneten ihn später als Melicus, den „Honigzüngigen wegen seiner einprägsamen Bildsprache.

Simonides erhielt anlässlich bei einem Festmahl die Anordnung zu Ehren des Gastgebers ein Loblied zu präsentieren. Kurz darauf wünschten zwei junge Männer ihn zu sprechen. Er begab sich nach draussen, konnte sie aber dort nicht vorfinden. Während er nach ihnen Ausschau hielt, brach auf einmal das Dach des Festsaals zusammen. Sämtliche Gäste und auch der Gastgeber fanden beim Einsturz den Tod. Da ihre Leichen derart entstellt waren konnten sie von den Angehörigen nicht mehr identifiziert und infolge dessen auch nicht bestattet werden. Die Sitzordnung der Gäste bei Tisch hatte sich Simonides jedoch eingeprägt. Dadurch war es ihm möglich, die Verwandten zu ihren Verstorbenen zu führen: Er stellte sich einen Saal mit ausgeprägten Vorsprüngen und Ecken vor und ordnete diesen in Gedanken ein jeweiliges Objekt zu. Um sich diese Dinge wieder ins Gedächtnis zu rufen, lief er gedanklich durch den Saal und vergegenwärtigte sich an jedem ausgeprägten Vorsprung das dazugehörige Objekt. Dies war die Geburtsstunde der Mnemotechnik.  

 Funktion

Die Information, die im Gedächtnis gespeichert werden soll, fügt die Mnemotechnik mit einem persönlichen Zusammenhang aneinander. Die Technik basiert dabei im Wesentlichen auf drei Grundsätzen: Vorstellung (Imagination), Verknüpfung (Assoziation) und räumliche Anordnung (Lokation). Möglich sind beispielsweise Gerüche, Gefühle, Bilder sowie eine Klang- resp. Silbenliste, Körperlisten oder Gegenstände in einem Wohnraum. Je absurder, lustiger und ungewöhnlicher die Verknüpfung ist, desto leichter kann man sich die Angaben einprägen.

Wie geht das konkret?

Alle Bilder, welche wir neu kreieren, müssen lebendig, glasklar, farbig, genau und echt sein, damit unsere Vorstellung vollkommen angeregt wird. Das Credo von Mnemo-Geschichten lautet daher folgendermassen:

Deutlichkeit:           Kristallklare, detaillierte und farbige Bilder

Übertreibung:          Die Bilder sind absurd, lustig, grotesk, lächerlich, unlogisch, überdreht

Lebendigkeit:          Action, Action, Action – man kann es nicht oft genug wiederholen – muss  

                                immer in den Bildern eingebaut sein!

Gefühle:                  Sich immer auch persönlich ins Bild bringen. Je emotionaler, desto

                                leichter wird man sich daran erinnern.

Bespiel 1:

Wie merke ich mir die Zahlen 302?

Ich kreiere Bilder für die einzelnen Zahlen. Vielleicht steht der Hocker für die Zahl 3? Der Hocker hat 3 Beine. Also die 3. Die Null sieht wie ein Hühnerei aus. Also nehme ich für die Null das Ei. Und für die Zwei stelle ich mir einen Lichtschalter vor. Das Licht ein oder aus machen. Oder hell und dunkel. Mit diesen Zahlen kreiere ich nun eine Geschichte indem ich diese Bilder verknüpfe. Ich sehe z.B. einen Hocker. Auf diesem Hocker schnarcht ein Spiegelei. Neben dem Spiegelei hüpft ein Lichtschalter auf und ab.

Beispiel 2:

Wie merke ich mir grundsätzlich den Namen Peter Roth?

Mit Hilfe der Silbenliste. Ich trenne den Namen vielleicht in Pet – er. Aus Pet und er kreiere ich nun Klangbilder resp. Silbenbilder. Pet erinnert mich vielleicht an Pet resp. PET Flasche. Und er tönt doch wie Herr resp. Roth tönt wie die Farbe Rot. Die Geschichte könnte nun wie folgt lauten: Ich sehe eine riesige PET Flasche. Darin ist ein dicker Herr gefangen. Vor lauter Angst schreit er fürchterlich, und kriegt dabei einen ganz roten Kopf.

Beispiel 3:

Wie merke ich mir z.B. den Namen Felix Mustermann, wenn ich ihn kenne?

Indem ich für den Vornamen und Namen Silben – resp. Klangbilder bilde und die Geschichte mit einem markanten Merkmal an der betroffenen Person verknüpfe und ablege.

Nehmen wir an Herr Mustermann trägt eine Brille. Es kann aber auch ein anderes Merkmal sein wie ein Schnauz oder lange Nase usw. Einfach das Merkmal nehmen, das auffällt und beim nächsten Mal immer noch vorhanden ist. Mit diesem Merkmal verknüpfen wir nun eine Geschichte. Was kommt uns in den Sinn, wenn wir den Namen Felix hören? Vielleicht Felix, der Glückliche. Oder wenn wir es in Fe und lix trennen, könnte Fe vielleicht ein Fels sein resp. lix erinnert uns doch sicher an Obelix, den verrückten Gallier. Mustermann trennen wir vielleicht in Muster und Mann. Oder Muster in Mus und ter. Nehmen wir doch Mus und ter. Mus erinnert an Apfelmus. Ter tönt wie der Strassenbelag Teer. Mann nehmen wir als irgendeine Person an. Somit könnte unsere Geschichte eventuell so lauten: An den Brillengläsern klebt viel Apfelmus. Dieser Mus riecht stark nach Teer. Auf dem Teer rennt ein Mann um sein Leben. Kurz darauf wird er vom Hinkelstein von Obelix erschlagen. Der Hinkelstein steht für den Fels von Fe und Obelix für lix des Vornamens Felix.

Oder die Brillengläser sehen aus wie ein Mustertuch. An diesem Tuch hängt ein Mann und schreit um sein Leben. Felix, der Glückliche rennt über den Brillensteg und rettet ihn.

Beispiel 4:

Wie merken wir uns z.B. die Farben und die Reihenfolge der Olympischen Ringe?

Ganz einfach. Sie stellen sich vor, Sie stehen an einer Verkehrsampel. Die Farben sind von oben her gesehen in der Reihenfolge: rot, orange und grün. Zudem sehen Sie einen alkoholisierten Mann, der also blau ist und über die Strasse torkelt und alsdann in einem Tunnel verschwindet. Wie Sie ja wissen, ist es im Tunnel dunkel und somit schwarz. Fassen wir also zusammen: Rot – orange – grün – blau und schwarz.

Wie merke ich mir die Reihenfolge ( von links nach rechts )?

Sehr simpel. Ein Polizeiwagen mit Blaulicht hält in der Nacht an einer Verkehrsampel.

Das Blaulicht meint die Farbe blau. Die Nacht ist bekanntlich dunkel und somit schwarz und an der Verkehrsampel sind von oben nach unten die Farben rot, orange und grün erkennbar.

Somit sind die Farben der 3 Ringe in der oberen Reihe blau, in der Mitte schwarz und am Ende rot. In der unteren Reihe sind folglich noch die Farben orange und grün übrig.

Beispiel 5:

Witz

Kurt macht Französisch-Aufgaben. «Papa, heisst es «le cœur » oder «la cœur » ? – « Hast Du denn in der Schule nicht aufgepasst? Es heisst «Likör»…!»

Beispiel 6:

Wie heisst Schaf auf Englisch?

Wir assoziieren den Klang eines Wortes aus der Fremdsprache mit dem der Muttersprache durch Formung eines Vorstellungsbilds. Es soll eine Beziehung zwischen dem Schlüsselwort und dem Wort der Muttersprache herstellen.

Sheep heisst auf Englisch Schaf. Sheep tönt als Klangbild im Deutschen wie das Wort «schieben» oder «schieb etwas». Vielleicht stellen wir uns vor wir schieben ein Schaf den Hang hinauf.

Beispiel 7:

Wie schreibt man das Wort «Schifffahrt»

Vielleicht wenn man z.B. ein Kursschiff auf dem Thuner – oder Brienzersee anguckt, haben die am Bug und Heck eine Fahne und in der ungefähren Mitte ein Kamin. 

Man könnte also sagen «Schifffahrt» schreibt man mit 3 F, da die Form der beiden Fahnen mit einem Buchstaben F beginnen oder die Form einer Fahne aufweisen, und das Kamin in der Folge dessen für den mittleren der 3 F’s anzuschauen ist. Gemäss Duden wird das Wort Schifffahrt mit 3 F geschrieben. Somit ist die Merkhilfe richtig.

Der Verknüpfungs-Technik kommt somit eine relevante Funktion zu. Es ist nützlich sich eine Reihe verschiedenartiger Dinge einzuprägen indem man sich diese bildhaft veranschaulicht. Anschliessend produziert man eine amüsante oder tragische Geschichte in Form einer Assoziation.

Letzten Endes liegt das Geheimnis in der Verknüpfung verschiedenartiger Gedankeninhalte. „Eselsbrücken“ leisten hierbei gute Dienste: Im Kopf entwickeln wir aus unseren Eingabedaten verrückte, widersprüchliche Bilder. Je nutzloser die Bilder, desto leichter bleiben sie im Gedächtnis haften. Situationen aus dem Alltag sind für unser Gedächtnis schwieriger zu merken als eine Freundin, die in einem Käfig Alligatoren küsst.

Online – Umfrage neue Lernmethode

Weshalb diese Online-Umfrage?

Weil gemäss mehreren Studien Junglenkerinnen und Junglenker oft die Verkehrsregeln zu wenig kennen, offenbar Mängel in der Fahrzeugbedienung und Defizite beim Verkehrssinn haben, da das Auswendiglernen der Basistheorieprüfung resp. deren Inhalt bei den ersten Fahrstunden bereits wieder vergessen sind. Dies führt gemäss Bfu zu schweren Unfällen mit meist erheblichen Personenschäden. Die wichtigsten Unfallursachen sind Unaufmerksamkeit und Ablenkung, gefolgt von Vortrittsmissachtung sowie Geschwindigkeitsüberschreitung.

Auch aufgrund dieser Tatsache als Fahrlehrer resp. aus der Fahrlehrerschaft bekannt, ist seit Jahren festzustellen, dass die Kenntnisse der Auto-Theorie alsdann im praktischen Fahrunterricht nicht gut bis sogar schlecht sind.

Warum?

Weil heute die Theorieprüfung praktisch mittels App spielerisch auswendig gelernt werden kann. Mit dieser Art des Auswendiglernens der bekannten Theorie-Prüfungsfragen werden nicht einmal die grundlegenden Kenntnisse der Theorie erworben ohne die Fragen verstanden zu haben. Daher beabsichtigt die Vereinigung der Strassenverkehrsämter ( ASA ), welche die Theoriefragen herausgeben, die theoretischen Prüfungen zwecks Förderung der Verkehrssicherheit laufend weiterzuentwickeln indem z. B. nicht mehr alle Fragen veröffentlicht werden. Dies mit dem Ziel, diese Fragen nicht mehr durch reines Auswendiglernen beantworten zu können, sondern die Theorie zuerst zu verstehen bevor man die Theorieprüfung absolvieren tut.

Was ist zu tun?

Es sei z. B. die Verarbeitungstiefe zu erhöhen. Die Verarbeitungstiefe von Informationen bestimmt, was wir uns merken.

Was heisst das konkret?

Setzen wir uns z.B. mit der Bedeutung eines Wortes auseinander. Angenommen wir lesen ein Wort so erkennen wir nicht nur das Augenscheinliche, sondern wir haben bereits das Wort oberflächlich orthographisch ( Rechtschreibung ) und phonetisch ( Aussprache ) verarbeitet. Wir haben sogleich die Formen der einzelnen Buchstaben oder Zeichen erkannt. Die Buchstaben haben wir zu einem Wort zusammengesetzt, und dass Wort mit der Stimme und im Kopf ausgesprochen. Wenn wir die Bedeutung des Wortes nicht verstehen, gucken wir  entweder im Duden oder Online nach. Dies nennt man die semantische ( Bedeutung des Wort oder Satzes ) Verarbeitungsebene.

Es kann festgehalten werden, dass sich die orthographische, phonetische und semantische Analyse z.B. eines Wortes oder Satzes durch 3 Ebenen unterscheidet, wobei die letztgenannte die tiefste Verarbeitung ermöglicht. In der Verarbeitungstheorie wird also grundsätzlich davon ausgegangen, dass Memorieren auf der semantischen Ebene zu längerem Behalten führt als das reine Wiederholen oder Auswendiglernen auf der orthographischen resp. phonetischen Verarbeitungsebene. Je tiefer und grösser die Verarbeitungstiefe ist, desto besser haben wir es verarbeitet, und umso erfolgreicher können wir das neue Wissen später abrufen.

Fazit:

Der Fahrschüler soll anhand meiner speziellen Lernmethode «Lernen mit Spass/Geschichten statt Auswendiglernen» ein Werkzeug zur Hand haben, wo er ermuntert wird die Verarbeitungstiefe des trockenen Basistheoriestoffes zu erhöhen, was schlussendlich den Effekt hat, dass der Lernstoff nicht nur im Arbeitsspeicher zwischengelagert bleibt, sondern ein Leben lang im Langzeitgedächtnis verankert wird.

Kontakt

Peter Roth

Fahrlehrer/Gedächtnistrainer

Pfarrweg 2

CH – 3800 Matten b. Interlaken

Tel:  + 41 ( 0 ) 79 302 80 19

Email: info@l-memory.ch

Links 

MegaMemory:  www.gregorstaub.com